«Neue Besen kehren gut», besagt ein Sprichwort, «aber die alten kennen die Ecken», heisst es weiter. Wenn beides auf ein und dieselbe Person zutrifft, dann auf Hans-Peter Burla. Seit über 60 Jahren stand er als Spieler und als Regisseur im Dienst verschiedener Bühnen, zuletzt bei der Seniorenbühne Belp. Er kennt die Ecken und Kanten des Theaterspielens. «Meine erste Rolle spielte ich im Kindergarten – als Mond. Meine Mutter hat mich mit einem gelben Pullover eingekleidet, um meinen Auftritt wirkungsvoll in Szene zu setzen», sagt er, als wäre es erst gestern gewesen.
Anderes Genre gewählt
Vergangenes Jahr ist Burla mit viel Elan in die Fussstapfen des langjährigen Spielleiters der Seniorenbühne Belp, Urs Hirschi, getreten. «Ich habe es geschätzt, wie Urs uns und unserem Publikum mit seinen Stücken grosse Freude bereitet hat. Für mich war klar, dass ich mit dem Ensemble meine eigenen Ideen verwirklichen will», sagt der neue Spielleiter. So habe er verzichtet, selber ein Stück zu schreiben, und sich für ein ganz anderes Genre der Theaterliteratur entschieden. «Ich wählte ein Lustspiel von Gottfried Schenk – ein aktiongeladenes Stück. Den Text habe ich auf -Seniorenverhältnisse heruntergebrochen, damit die Spielzeit von zirka 70 Minuten eingehalten werden kann», erklärt Hans-Peter Burla. Es verwundert nicht, dass er für die diesjährige Produktion ein Stück des Theaterverlages Elgg ausgesucht hat. Schliesslich war er über 30 Jahre als dessen Geschäftsführer tätig.
Zwei Abendvorstellungen
In rund 40 Proben hat er mit dem Dutzend Spielerinnen und Spielern, die ältesten sind über 90 Jahre alt, für «Öppe e Million» geprobt. «Ich bin erfreut und erstaunt zugleich, wie enorm der Einsatz der ganzen Gruppe ist. Ob auf oder neben der Bühne, alle geben ihr Bestes.» Hans-Peter Burla ist sich sicher: Die Seniorenbühne Belp ist für die diesjährige Tournee mit ihrem vergnüglichen Katz-und-Maus-Spiel bestens gerüstet. Und noch etwas sei in diesem Jahr neu: Es gibt zwei Abend- und zwei Nachmittagsvorstellungen im Dorfzentrum Kreuz in Belp. «Wir haben dem Wunsch vieler Erwachsener Rechnung getragen, damit sie die Vorstellungen besuchen können», so Burla.
«Öppe e Million», Lustspiel von Gottfried Schenk, mit der Seniorenbühne Belp (Regie: Hans-Peter Burla).
Vorstellungen im Aaresaal, Dorfzentrum Kreuz, Belp: 29. Februar, 14 Uhr; 1. März, 20 Uhr; 21. März, 14 Uhr und 22. März, 20 Uhr. Saalöffnung eine Stunde vor Spielbeginn.
Keine Reservation möglich. Der Eintritt ist frei, Kollekte.
Teil der reformierten Kirchgemeinde
Die reformierte Kirchgemeinde habe 1994 mitgeholfen, die Seniorenbühne ins Leben zu rufen, sagt Andrea Luyten, Sozialarbeiterin der reformierten Kirchgemeinde Belp-Belpberg-Toffen. «Die Seniorenbühne organisiert sich selbstständig. Sie ist jedoch rechtlich und finanziell Teil der reformierten Kirchgemeinde. So werden jährlich an gemeinsamen Sitzungen die Finanzen besprochen», sagt Andrea Luyten und weist darauf hin, dass die Seniorenbühne nur eines von diversen Angeboten für Erwachsene in der reformierten Kirchgemeinde sei.
Jürg Amsler