
Weitere Artikel von Adrian Hauser

«Die Lebensqualität in Uetendorf ist hoch»
Uetendorf • Der Gemeinderat von Uetendorf hat Ende Februar beschlossen, für die Dauer von zwei Jahren eine Planungszone zu erlassen. Gemeindepräsidentin Trudi Mösching-Signer (SVP) erklärt die Hintergründe für diesen Schritt.

«Es ist nicht einfach, Flüchtling zu sein»
Reportage • Im Gurnigelbad oberhalb von Riggisberg sind Asylsuchende untergebracht, die bereits die erste Phase des Asylverfahrens hinter sich haben. Fernab der Zivilisation hoffen sie hier auf einen positiven Asylentscheid. Zwei junge Männer aus der Türkei erzählen ihre Geschichte.

Mieter unter Druck
Contra • Der Mieterinnen- und Mieterverband wehrt sich gegen beide Mietrechtsvorlagen, denn diese gäben den Vermieterinnen und Vermietern einen Vorwand, um einfacher zu kündigen. Und danach die Wohnungen teurer weiterzuvermieten.

«Wir wollen Transparenz, Fairness und Klarheit»
Pro • Der Hauseigentümerverband empfiehlt beide Vorlagen zum Mietrecht zur Annahme. Daniel Iseli, Präsident des Hauseigentümerverbands (HEV) Region Thun, erklärt, worum es den Vermieterinnen und Vermietern geht.

Angriff gegen Mieterschutz?
Abstimmung • Am 24. November kommen zwei Vorlagen zum Mietrecht zur Abstimmung. Dies betrifft einerseits die Untermiete, andererseits die Kündigung wegen Eigenbedarfs durch den Vermieter oder die Vermieterin. Bundesrat und Parlament empfehlen, beide Vorlagen anzunehmen.

Missstände und Verstösse aufdecken

Mehr Frauen für die Politik begeistern
Thun • Zum dritten Mal fand in Thun der Netzwerkanlass «Frauen und Politik» statt. Damit will man Frauen ermutigen, den Schritt in die Politik zu wagen. Ein Rückblick in die Geschichte zeigte: In Sachen Frauenpartizipation wurde viel erreicht, doch es gibt auch noch viel zu tun.

Ideenreichtum und Agilität ist gefragt
Lebensmittelhandel | Der Schweizer Lebensmittelhandel wird von Grossverteilern wie Coop und Migros dominiert. Doch kleine Geschäfte haben durchaus eine Chance. Die beweist beispielsweise das Dorfplatz-Zentrum in Seftigen.
Haben Sie schlecht geschlafen?
Haben Sie schlecht geschlafen? Die ganze Nacht wach gelegen? Achtung! Vielleicht haben Sie das nur geträumt. Gemäss verschiedenen Untersuchungen schlafen Insomnie-Patienten in der
Regel nämlich nur geringfügig weniger als Menschen, die gut schlafen. Man hat in Schlaflabors Leute, die unter Schlaflosigkeit leiden, fünf Minuten nach Erreichen der REM-Phase geweckt. Häufig waren diese sicher, gerade wach gelegen zu haben. Dies, obwohl sie gemäss Messungen im REM-Schlaf waren. Die Ursache dafür orten die Ärzte darin, dass sie die Angst, wieder nicht genug zu schlafen, in Träumen verarbeiteten. Dadurch lässt sich auch erklären, dass man manchmal nicht sicher ist, ob man nun geschlafen hat oder nicht. Ob reale Schlaflosigkeit oder nur geträumte, die Folgen bleiben sich gleich: Die Betroffenen leiden unter den gleichen gesundheitlichen Folgen wie Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Nichtsdestotrotz leiden 10 bis 35 Prozent der Bevölkerung unter Insomnien. Als Insomnie bezeichnet man Schwierigkeiten, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Dies hat Auswirkungen auf den Tag: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Einschränkungen der Leistungsfähigkeit. Man unterscheidet dabei chronische Schlaflosigkeit und kurzzeitig auftretende Schlaflosigkeit. Ursachen dafür sind oft Stress, Ängste, Sorgen oder Ärger. Von einer chronischen Schlafstörung spricht man dann, wenn die betroffene Person an wenigstens drei Nächten pro Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Monat schlecht schläft. Dagegen helfen kann die viel besagte Schlafhygiene. Will heissen, dass man möglichst regelmässige Schlafzeiten einhält und beispielsweise auch erst dann ins Bett geht, wenn man wirklich müde ist. Auch Entspannungsübungen am Abend können helfen. Bei chronischen Schlafschwierigkeiten rät die Fachliteratur zu einer kognitiven Verhaltenstherapie.
Aber eben: Vielleicht haben Sie das alles hier ja nur geträumt!
Mögen Sie Kunst oder Politik?
Mögen Sie Kunst oder Politik? Das eine schliesst das andere nicht aus. Kunst kann politisch sein, Kunst kann politisieren – und manchmal ist geschickte Politik sogar auch eine Kunst. Doch bleiben wir bei der Kunst oder besser: bei politischer Kunst. Radikale Kritik an Gesellschaft und Politik betrieb der Dadaismus. Diese Kunstströmung entstand in den letzten Jahren des ersten Weltkrieges und verstand sich als Protestbewegung. Sie entstand in der Schweiz, bekannt war das «Cabaret Voltaire» in Zürich, wo sich namhafte Kunstschaffende dieser Zeit die Klinke in die Hand gaben. Die Dadaisten lehnten die damaligen politischen, moralischen und ästhetischen Werte ab und nutzten die Bewegung als eine Form des Protestes gegen gesellschaftliche und künstlerische Konventionen. Entstanden sind Werke, die sämtliche Regeln – auch der Kunst – ablehnten. Die schrägen, sinnentleerten Werke, die als konzeptlose Antikunst daherkamen, verstanden sich als Protestbotschaft gegen das kriegsführende Establishment. Aber auch gegen die arrivierten Künstler jener Zeit, die mitbestimmten, was Kunst zu sein hat. Zu einem weltweiten Sinnbild dafür wurde ausgerechnet ein Pissoir. In New York wurde 1917 eine Kunstausstellung geplant und ausgeschrieben, die eine «freie und unzensierte» Teilnahme versprach. Marcel Duchamp reichte ein unter dem Pseudonym R. Mutt signiertes Pissoir ein, das auf dem Kopf stand und so seiner eigentlichen Funktion beraubt war. Das Objekt löste bei der «Society of Independent Artists», welche die Ausstellung organisierte, eine hitzige Diskussion darüber aus, was Kunst ist. Schliesslich wurde das Objekt unter dem Titel «Fountain» (Brunnen) nicht in die Ausstellung aufgenommen. Doch die Ausstellung wurde vor allem bekannt durch dieses nicht gezeigte Objekt. Ein Alltagsgegenstand wurde zu Kunst, zu Kunstkritik und zu einem kunstpolitischen Statement.
Manchmal vermisse ich den radikalen und provokanten Humor jener Zeit!