Weitere Artikel von Adrian Hauser
Mehr Frauen für die Politik begeistern
Thun • Zum dritten Mal fand in Thun der Netzwerkanlass «Frauen und Politik» statt. Damit will man Frauen ermutigen, den Schritt in die Politik zu wagen. Ein Rückblick in die Geschichte zeigte: In Sachen Frauenpartizipation wurde viel erreicht, doch es gibt auch noch viel zu tun.
Ideenreichtum und Agilität ist gefragt
Lebensmittelhandel | Der Schweizer Lebensmittelhandel wird von Grossverteilern wie Coop und Migros dominiert. Doch kleine Geschäfte haben durchaus eine Chance. Die beweist beispielsweise das Dorfplatz-Zentrum in Seftigen.
Haben Sie schlecht geschlafen?
Haben Sie schlecht geschlafen? Die ganze Nacht wach gelegen? Achtung! Vielleicht haben Sie das nur geträumt. Gemäss verschiedenen Untersuchungen schlafen Insomnie-Patienten in der
Regel nämlich nur geringfügig weniger als Menschen, die gut schlafen. Man hat in Schlaflabors Leute, die unter Schlaflosigkeit leiden, fünf Minuten nach Erreichen der REM-Phase geweckt. Häufig waren diese sicher, gerade wach gelegen zu haben. Dies, obwohl sie gemäss Messungen im REM-Schlaf waren. Die Ursache dafür orten die Ärzte darin, dass sie die Angst, wieder nicht genug zu schlafen, in Träumen verarbeiteten. Dadurch lässt sich auch erklären, dass man manchmal nicht sicher ist, ob man nun geschlafen hat oder nicht. Ob reale Schlaflosigkeit oder nur geträumte, die Folgen bleiben sich gleich: Die Betroffenen leiden unter den gleichen gesundheitlichen Folgen wie Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Nichtsdestotrotz leiden 10 bis 35 Prozent der Bevölkerung unter Insomnien. Als Insomnie bezeichnet man Schwierigkeiten, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Dies hat Auswirkungen auf den Tag: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Einschränkungen der Leistungsfähigkeit. Man unterscheidet dabei chronische Schlaflosigkeit und kurzzeitig auftretende Schlaflosigkeit. Ursachen dafür sind oft Stress, Ängste, Sorgen oder Ärger. Von einer chronischen Schlafstörung spricht man dann, wenn die betroffene Person an wenigstens drei Nächten pro Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Monat schlecht schläft. Dagegen helfen kann die viel besagte Schlafhygiene. Will heissen, dass man möglichst regelmässige Schlafzeiten einhält und beispielsweise auch erst dann ins Bett geht, wenn man wirklich müde ist. Auch Entspannungsübungen am Abend können helfen. Bei chronischen Schlafschwierigkeiten rät die Fachliteratur zu einer kognitiven Verhaltenstherapie.
Aber eben: Vielleicht haben Sie das alles hier ja nur geträumt!
Mögen Sie Kunst oder Politik?
Mögen Sie Kunst oder Politik? Das eine schliesst das andere nicht aus. Kunst kann politisch sein, Kunst kann politisieren – und manchmal ist geschickte Politik sogar auch eine Kunst. Doch bleiben wir bei der Kunst oder besser: bei politischer Kunst. Radikale Kritik an Gesellschaft und Politik betrieb der Dadaismus. Diese Kunstströmung entstand in den letzten Jahren des ersten Weltkrieges und verstand sich als Protestbewegung. Sie entstand in der Schweiz, bekannt war das «Cabaret Voltaire» in Zürich, wo sich namhafte Kunstschaffende dieser Zeit die Klinke in die Hand gaben. Die Dadaisten lehnten die damaligen politischen, moralischen und ästhetischen Werte ab und nutzten die Bewegung als eine Form des Protestes gegen gesellschaftliche und künstlerische Konventionen. Entstanden sind Werke, die sämtliche Regeln – auch der Kunst – ablehnten. Die schrägen, sinnentleerten Werke, die als konzeptlose Antikunst daherkamen, verstanden sich als Protestbotschaft gegen das kriegsführende Establishment. Aber auch gegen die arrivierten Künstler jener Zeit, die mitbestimmten, was Kunst zu sein hat. Zu einem weltweiten Sinnbild dafür wurde ausgerechnet ein Pissoir. In New York wurde 1917 eine Kunstausstellung geplant und ausgeschrieben, die eine «freie und unzensierte» Teilnahme versprach. Marcel Duchamp reichte ein unter dem Pseudonym R. Mutt signiertes Pissoir ein, das auf dem Kopf stand und so seiner eigentlichen Funktion beraubt war. Das Objekt löste bei der «Society of Independent Artists», welche die Ausstellung organisierte, eine hitzige Diskussion darüber aus, was Kunst ist. Schliesslich wurde das Objekt unter dem Titel «Fountain» (Brunnen) nicht in die Ausstellung aufgenommen. Doch die Ausstellung wurde vor allem bekannt durch dieses nicht gezeigte Objekt. Ein Alltagsgegenstand wurde zu Kunst, zu Kunstkritik und zu einem kunstpolitischen Statement.
Manchmal vermisse ich den radikalen und provokanten Humor jener Zeit!
Auch das gehört zur Demokratie
Auch das gehört zur Demokratie: Ein einzelner Stimmbürger oder eine einzelne Stimmbürgerin kann durch eine Beschwerde beim Regierungsstatthalteramt eine ganze Gemeinde lahmlegen. Dies, wenn das Budget angefochten wird. Denn ohne Budget ist eine Gemeinde nicht handlungsfähig. Projekte müssen aufgeschoben werden, weil kein Geld dafür zur Verfügung steht. Denn ein Budget ist ein hoch strategisches Instrument. Ist es nicht rechtskräftig, steht die Gemeinde vor einer scheinbar unlösbaren Situation.
Die deutsche Sprache kennt zwei Bilder, um einen solchen Zustand zu beschreiben: den gordischen Knoten und das Ei des Kolumbus. Bei beiden Bildern geht es darum, dass die Lösung eines scheinbar unlösbaren Problems denkbar einfach ist. Wenigstens wenn man es pragmatisch angeht.
Als gordische Knoten bezeichnet man gemäss einer griechischen Sage kunstvoll ineinander verknotete Seile. Sie verbanden die Deichsel des Streitwagens des Königs Gordios untrennbar mit dem Zugjoch. Ein Orakel prohezeite, dass derjenige die Herrschaft über Asien erringen werde, der den Gordischen Knoten lösen könne. Viele kluge Köpfe scheiterten am Problem. Bis Alexander der Grosse den Knoten einfach mit seinem Schwert durchtrennte.
Die Sage um das Ei des Kolumbus entstand, als diesem vorgeworfen wurde, es sei einfach gewesen, die neue Welt zu entdecken. Kolumbus forderte die Anwesenden dazu auf, ein Ei auf seine Spitze zu stellen. Viele versuchten es, doch keinem gelang es. Kolumbus nahm das Ei, schlug auf dem Tisch dessen Spitze ein und siehe da: Es stand.
Doch was bedeutet das für unsere Gemeinden? Zu einer Demokratie gehört der Dialog. Ein Gespräch kann dazu führen, dass eine Beschwerde zurückgezogen wird. Ebenfalls zur Demokratie gehören Reglemente. Hält sich eine Behörde daran, wird sie auch nicht über Verfahrensfehler stolpern. Egal, wie laut jemand schreit.
Nichts im Leben ist selbstverständlich
Nichts im Leben ist selbstverständlich. So auch unsere Demokratie. Deren Anfänge reichen bis ins Mittelalter zurück und sie erhielt 1848 mit der Bundesverfassung eine rechtliche Grundlage. Die ursprüngliche Fassung enthielt nur wenige Elemente der direkten Demokratie wie beispielsweise die Initiative auf Totalrevision der Verfassung. Die Bundesverfassung wurde 1866 erstmals revidiert und in der Folge 1872, 1874 und 1999 einer Totalrevision unterzogen. Die Demokratie entwickelt sich also ständig weiter und muss immer wieder neu ausgehandelt werden. Dies, um den sich verändernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Und diese haben sich seit dem Jahr 2000, in dem die letzte Revision in Kraft trat, verändert. Das heutige Unterschriftensystem auf Papier ist nicht mehr sicher. Dies wurde deutlich, als kürzlich der «Unterschriften-Bschiss» aufflog, bei dem professionelle Unterschriftensammler Unterschriften im grossen Stil gefälscht haben. Abhilfe würde ein überprüfbares System für E-Voting schaffen. Die gesetzlichen Grundlagen dazu sind da, die Politik müsste es nur umsetzen.
Aufgedeckt wurde der Unterschriftenskandal von einem Medium. Die Medien gelten als vierte Gewalt im Staat – nebst der Legislative (Parlament), der Exekutive (Verwaltung) und der Judikative (Justiz). Die Medien sind Garanten für die Meinungsvielfalt. Doch auch diese ist nicht einfach gottgegeben, sondern muss immer wieder neu ausgehandelt werden. Die Medien stehen schweizweit finanziell sehr unter Druck. Dies ist keine neue Entwicklung, sondern eine Situation, die schon seit Jahren andauert. Das musste auch der «Berner Landbote» erfahren, unsere Zukunft war in den letzten Wochen ungewiss. Doch viele Menschen stellten sich hinter uns und bewiesen, dass ihnen Meinungsvielfalt etwas wert ist. Für die eingegangenen Spenden bedanken wir uns herzlich! Auch im Wissen, dass unser Platz in der Medienlandschaft immer wieder aufs Neue behauptet werden muss.
«Die Demokratie muss zu einem Politikfeld werden»
Interview | Daniel Graf ist Mitgründer der Stiftung für direkte Demokratie und sieht sich als Radikaldemokrat. Sein Ziel? Die Schweizer Demokratie zugänglicher und fit für die Zukunft machen. Er plant eine neue Verfassung, die von Bürgerinnen und Bürgern selbst mitgeschrieben wird.
Falsche Anreize bei Nahrungsmitteln
Recherche | Eine Studie der «Kalaidos Fachhochschule Schweiz» kommt zum Schluss, dass unterschiedliche Ernährungsweisen finanziell unterschiedlich begünstigt werden. So fliessen die meisten Subventionen in die Fleischproduktion, währenddem pflanzliche Ernährung im Vergleich zu teuer ist.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist möglich
Thun | Der Kanton lud kürzlich zu einem Rundgang durchs durch das neue Komplexwaldreservat «Glütschbachtal» bei Thun. Er zeigte dabei auf, wie er sich um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung bemüht, die den Naturschutz im Blick behält.
Der Staat fördert die Meinungsvielfalt
Presseförderung | Die indirekte Presseförderung existiert seit dem Bestehen des Bundesstaates, hat also eine lange Tradition. Mit der Presseförderung wird die Zustellung von abonnierten Zeitungen und Zeitschriften verbilligt. Doch aufgrund der Bestimmungen können nicht alle davon profitieren.