Kredit für Planungsarbeiten
Steffisburg • Die Erneuerung der Schulanlage Schönau der Gemeinde Steffisburg geht in eine weitere Runde. Der Grosse Gemeinderat hat an seiner letzten Sitzung einen entsprechenden Verpflichtungskredit für weiterführende Planungsarbeiten in Millionenhöhe bewilligt.
Der Grosse Gemeinderat von Steffisburg hat an seiner letzten Sitzung den Verpflichtungskredit für die Planungsarbeiten zur Erneuerung der Schulanlage Schönau von 150 000 auf 1 133 600 Franken erhöht. Um die baulich und organisatorisch beste Lösung für das Projekt zu finden, wird nun ein Studienauftrag durchgeführt. Der Rest des Kredites wird für die anschliessende Projektierung aufgewendet.
Aktuelle Anforderungen nicht erfüllt
Das Projekt steht schon seit einiger Zeit in Diskussion: «Die Gemeinde Steffisburg hat den Handlungsbedarf bei der Schulraumplanung frühzeitig erkannt und die entsprechende Umsetzung sorgfältig geplant», sagt Gemeindepräsident Reto Jakob (SVP). «Der bauliche Zustand der Gebäude erfordert Massnahmen, die Anforderungen an einen zeitgemässen Unterricht sind nicht erfüllt, und nicht zuletzt fehlt es an Platz.» Der Grundsatzentscheid für eine Erneuerung der Schulanlage wurde 2022 gefällt. Aufgrund der 2019–2020 durchgeführten Analysen zur Entwicklung der Schülerzahlen, des Zustands der Gebäude, der bestehenden Infrastruktur und der heutigen Nutzung seien gemäss Reto Jakob verschiedene Varianten geprüft und entschieden worden, die Oberstufe in der Schönau zu zentralisieren und für die Unter- und Mittelstufe an den Quartierschulhäusern festzuhalten. Zur Überprüfung dieses Modells wurde 2022 eine Machbarkeitsstudie bei einem Architekturbüro in Auftrag gegeben. Danach kam die Bevölkerung zum Zug. In mehreren Dialogräumen wurden die Studienergebnisse mit verschiedenen Anspruchsgruppen vertieft diskutiert. Im Jahr 2023 hat die vom Gemeinderat eingesetzte Spurgruppe einen Auswertungsbericht erarbeitet. Dieser Bericht war eine Grundlage für die im Jahr 2024 nachgewiesene Machbarkeit mit den geschätzten und im Rahmen der Investitionsplanung liegenden Erstellungskosten. «Die Machbarkeitsstudie hat das von der Spurgruppe erarbeitete Richtraumprogramm untersucht, die Umsetzbarkeit des Vorhabens bestätigt und eine erste Grobkostenschätzung geliefert», ergänzt Reto Jakob. Am heutigen Standort Schönau sei demnach eine Zusammenführung der Oberstufenklassen möglich. Konkret heisse das: «Der Raumbedarf für 24 Klassen, zusätzliche Räume für Lehrpersonen, Aufenthaltsräume und eine Aula könnten hier grundsätzlich realisiert werden.»
Ähnlich umsichtig soll es nun weitergehen. Der künftige Studienauftrag als qualitätssicherndes Verfahren mit mehreren Architektenteams soll eine solide Grundlage für die nachfolgende Projektierung schaffen. Der Auftrag an die Teams ist gemäss der Gemeinde klar definiert: Gesucht werden Lösungen für den Umbau und die Erneuerung der bestehenden Gebäude mit optimaler Flächenausnutzung und der Einhaltung des vorgegebenen Raumprogramms. Für die Schulanlage Schönau I, Spezialtrakt und Aula ist eine Totalsanierung vorgesehen, für die Schulanlage Schönau II eine Teilsanierung. Für die Schulanlage Schönau I ist eine Totalsanierung inklusive Spezialtrakt und Aula vorgesehen und für die Schulanlage Schönau II eine Teilsanierung. Ob die Bereitstellung der zusätzlich benötigten Räume und Flächen mittels Anbauten, Aufstockungen oder teilweisen Ersatzneubauten sichergestellt wird, ist eine zentrale Frage, die es im Studienauftrag zu beantworten gilt.
Nebst den Gebäuden spielt auch der Aussenraum eine wichtige Rolle. Die heutigen Freiraumqualitäten sollen gestärkt werden, und man will den Bezug zum Aussenraum der neuen Sport- und Freizeitanlage sicherstellen. Weitere Vorgaben, welche die Teams im Studienauftrag gemäss der Vorgabe der Gemeinde berücksichtigen müssen, sind der Erhalt der Turnhalle und der Zivilschutzanlagen. Begleitet wird der Studienauftrag von einem Beurteilungsgremium, bestehend aus Mitgliedern der Gemeindeverwaltung, der Politik und der Schule sowie aus gemeindeinternen und externen Experten. Die Resultate aus dem Studienauftrag werden voraussichtlich Anfang 2026 der Bevölkerung vorgestellt.
Verschuldung möglich
Insgesamt beläuft sich die auf der Machbarkeitsstudie basierende Grobkostenschätzung der Gesamtprojektkosten auf rund 35 Millionen Franken. Der Gemeinderat erachtet diese Investition als tragbar. «Steffisburg ist heute schuldenfrei», sagt Reto Jakob zur aktuellen finanziellen Situation der Gemeinde. «Nach gründlicher Prüfung und der Ausarbeitung des Finanzplans hält der Gemeinderat das Projekt für finanziell tragbar. Der Finanzplan sieht keine Steuererhöhung vor, die geplanten Investitionen können jedoch zu einer gewissen Verschuldung der Gemeinde führen.