Ein «Schiff» mitten in der Stadt
Thun | Sieben Jahre von der Idee bis zur Realisierung: In Thun wurden das Hotel «Aare» und das Restaurant «Freienhof» wieder eröffnet. Verwaltungsratspräsident Corrado Pardini freute sich über die «kollektive Intelligenz», die am Werk war.
In Thun wurde mit einem Eröffnungsfest das umgebaute Hotel «Aare» und das daran angegliederte Restaurant «Freienhof» eingeweiht. Während der letzten zweieinhalb Jahre war gebaut worden und noch länger geplant. Das Resultat kann sich sehen lassen. Die Räume sind warm und strahlen einen gewissen Alpen-Chic aus. Bei der Innenausstattung werden immer wieder runde Formen aufgenommen, die verwinkelten, langen Gänge erinnern irgendwie an ein Schiff. So auch die Zimmer, die in der tiefsten Preiskategorie doch recht «kuschelig» ausfallen. Auch hier runde Spiegel, als würde man sich selbst darin durch ein Bullauge betrachten. Bei den Farben hat man auf braune Erdtöne gesetzt sowie auf helles Grün und Blau, was den maritimen Touch verstärkt. Sind die Zimmer der Kategorie Standard mit 18 Quadratmetern noch relativ klein, bieten die Zimmer der Kategorien «Boutique», «Deluxe» und «Suite» mehr Platz. Die «Boutique»-Zimmer sind 18 bis 20 Quadratmeter gross, die Kategorie «Deluxe» bietet 25 Quadratmeter und die beiden Suiten haben eine Grösse von je 33 Quadratmetern.
Die Innenarchitektur ist einem Schiff nachempfunden. Foto: Adrian Hauser
Eröffnet wurden Hotel und Restaurant bereits auf den Start des Thuner Wasserzaubers. Das sei sehr passend gewesen, wie Hotelmanager und Gastgeber Alain Packes erklärt, denn schliesslich wolle man mit dem neu gestalteten Angebot auch die Gäste verzaubern. Er dankte in seinem Votum auch dem gesamten Team, ohne das der Start nicht so erfolgreich gewesen wäre.
Kollektive Intelligenz
Verwaltungsratspräsident Corrado Pardini erinnerte in seiner Ansprache daran, wie viele Leute in das Projekt involviert waren und dieses tatkräftig unterstützten. So beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik sowie ein engagiertes Architektenteam unter der Leitung von Patrick Jordi. Bei einem solchen Projekt sei die kollektive Intelligenz gefragt, sagte Corrado Pardini. Der ganze Prozess habe sich von der Vision bis zur Realisierung über sieben Jahre erstreckt. In diesen Jahren hätten Hunderte von Menschen ihr Wissen, ihre Kreativität und ihre handwerklichen Fähigkeiten in das Projekt gesteckt. Die Wiedereröffnung läute eine neue Ära ein und sei ein bedeutender Beitrag für die gesamte Gesellschaft. Denn Hotels seien mehr als nur Orte des Aufenthalts. Es seien vielmehr Knotenpunkte der Begegnung und des kulturellen Austauschs. In einer Welt, die sich immer schneller zu vernetzen scheine, würden Hotels eine wichtige Rolle spielen. Denn sie würden Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zusammenführen. Die Innenarchitektur der neuen Räumlichkeiten sei nicht nur eine ästhetische Entscheidung gewesen, sondern sei bewusst gestaltet worden. Man wollte damit nicht nur einen visuellen Genuss bieten, sondern auch einen Ort der Ruhe und Gelassenheit schaffen. Form und Funktion würden sich zu einem harmonischen Ganzen verbinden. Man wollte gemäss Corrado Pardini mit der Ausgestaltung der Räume auch eine Verbindung zu Stadt und Kanton herstellen. Denn man will auch ein Ort für die Menschen in der Umgebung sein: für kulturelle oder geschäftliche Veranstaltungen wie beispielsweise Seminare.
Dem Architekten war es wichtig, mit der Gestaltung auch eine Geschichte zu erzählen. Wichtig sei für ihn auch gewesen, dass das Restaurant nicht nur ein Speisesaal des Hotels sei, sondern als eigenständiger Gastrobetrieb wahrgenommen werde. Denn normalerweise gehe man nicht in ein Hotel, sondern in ein Restaurant essen. Dies unterstreicht man konzeptionell auch mit den Namen. Das Hotel heisst neu «Hotel Aare», während das Restaurant weiterhin «Freienhof» heisst.