Zusammen die Zukunft gestalten
Klima | Nachdem der Thuner Gemeinderat im vergangenen Jahr die Klimastrategie genehmigte, folgte nun die Lancierung der Klimakampagne.
«Klimaschutz ist Teamsport», «Smart steuern statt feuern», «Lass die Abfallkilos purzeln», «CO2 minimieren, Zukunft maximieren», «Auf der Sonnenseite des Klimas»: Während zweier Wochen hängen in Thun Plakate mit Sprüchen, die auf humorvolle Weise für ein klimaschonendes Handeln sensibilisieren sollen. Auch auf Social Media, Werbeflächen auf kommunalen Fahrzeugen und auf der neu erstellten Internetseite klimathun2050.ch will die Stadt rund um Klimafragen informieren und sensibilisieren. An der Lancierung der Klimakampagne in Thun betonte Michael Gassner, Leiter Fachstelle Umwelt, Energie und Mobilität der Stadt Thun, dass das Ziel der Kampagne nicht darin bestehe, vorwurfsvoll mit dem Finger auf die Bevölkerung zu zeigen. Die Kampagne soll motivieren und inspirieren.
Komplexität runterbrechen
Dass eine nachhaltige Entwicklung nicht einfach von heute auf morgen passieren kann, liegt an den komplexen Wechselwirkungen zwischen den drei Dimensionen Ökologie, Gesellschaft und Ökonomie, vor allem wenn bei gesellschaftlichen oder ökonomischen Entscheidungen die Ökologie keinen Schaden davontragen sollte. Die Tipps auf klimathun2050.ch sind deshalb konkret formuliert und im Alltag umsetzbar.
Siegerehrung
Im Rahmen der Lancierung verkündete Gemeinderätin Andrea de Meuron zudem das Siegerprojekt des Reallabors. Das Ziel des Reallabors bestand darin, durch Vernetzung neue Ansätze und Kooperationsformen in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung in einem realen Umfeld zu testen. Von ursprünglich sechs eingereichten Projekten überzeugte das «Netzwerk Zirkulär» der Kocher Minder Architekten GmbH die Fachjury am meisten. Das Netzwerk möchte das zirkuläre Bauen in der Region etablieren, um allen drei Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung, also der Natur, Gesellschaft und Wirtschaft, gutzutun. Damit einhergehend möchte das Netzwerk entsprechende Bildungsmöglichkeiten erarbeiten sowie eine Bauteilbörse ins Leben rufen. «Das Potenzial für die Einsparung von CO2-Emissionen im Bereich Bauen ist sehr gross, wenn energieintensiv produzierte Bauteile nicht entsorgt, sondern an anderer Stelle wieder verbaut werden können. Die Jury überzeugten die Zielsetzungen des Projekts und die Einbindung verschiedener Akteure aus der Bauwirtschaft, angewandten Forschung und beruflichen Weiterbildung», so Gemeinderätin Andrea de Meuron. Die Stadt Thun und die Wyss Academy for Nature unterstützen das Siegerteam bei der Umsetzung seines Projekts mit einer Anschubfinanzierung von 20 000 Franken.
Klima-Ideen
Bereits mit dem Reallabor verdeutlicht die Gemeinde die Wichtigkeit eines partizipativen Prozesses. Anders gesagt, die Bevölkerung soll sich an der Entwicklung der Stadt beteiligen können. Deshalb erhielten alle Thuner zusätzlich die Möglichkeit, eigene und vor allem selbst umsetzbare Ideen einzugeben, die Thun nachhaltiger machen, wie Claudio Kummli, Projektleiter Umwelt, Energie und Mobilität der Stadt Thun, erklärte. Auf der Seite deinklima.ch unter Stadt Thun kann die Bevölkerung bis zum 25. März 2024 ihre Stimme für die Projekte abgeben, die ihr am besten gefallen. Die Stadt unterstützt dann die Ideen mit den meisten Stimmen mit einem Gesamtbetrag von 40 000 Franken.
Als Team handeln
Thun soll bis 2050 klimaneutral sein. Dieses Ziel sei nur gemeinsam zu erreichen, wie im Laufe des Anlasses immer wieder gesagt wurde. Auch der anwesende Präsident des FC Thun Berner Oberland, Andres Gerber, betonte die Wichtigkeit eines Miteinanders. Dieses gelinge jedoch nur, wenn alle Beteiligten den Sinn hinter ihrem Tun erkennen. Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit sei eine gute Bildung deshalb zentral.