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Mit dem Smartphone zu Tisch

Thun |  An einem öffentlichen Vortrag im Burgsaal klärte die Spital STS AG darüber auf, wie die Digitalisierung das Leben von Diabetikern erleichtern kann.

Vortrag in Thun
Natalia Rudovich klärt über Messmethoden auf. Foto: ta

 Bereits in Ägypten vor 3000 Jahren kannten die Menschen die Zuckerkrankheit. Deren Symptome änderten sich bis heute nicht wirklich. Dafür die Behandlungsmethoden, wie Prof. Dr. med. Natalia Rudovich, Leitende Ärztin Endokrinologie/Diabetologie vom Spital Thun, erklärte. Gerade die modernen Blutzuckermessmethoden der letzten Jahre befänden sich im Wandel. Um die Jahrtausendwende sei auch eine Wende für Diabetiker gekommen. Sie konnten mit einem Messgerät überall und jederzeit ihren Blutzuckerspiegel messen, sobald sie sich selbst gestochen und ihr Blut getestet hatten. Den grossen Vorteil dieser Entwicklung sieht Rudovich in der Kontrolle, die der Patient über seinen eigenen Gesundheitszustand erhält und seine Ernährung flexibel anpassen kann. 

Effizientere Auswertung

Der nächste grosse Meilenstein für
Diabetiker sei die Einführung der Sensoren um 2005 gewesen. Betroffene kleben sich diese Glukosesensoren an den Arm oder Bauch. An diesen Sensoren ist eine kleine Nadel befestigt, die ins Körpergewebe eindringt und den Gewebezucker misst und nicht den Blutzuckerwert. Anders als häufig angenommen geht die Nadel nämlich nicht direkt ins Blut. Der angehängte Sensor sendet die Daten dann an einen Computer oder ein mobiles Monitorgerät – oder neu auch an das eigene Smartphone.

Dadurch ändert sich die Auswertung der Daten. Weil die Sensoren den Zuckerspiegel viel häufiger messen, entstehen nicht nur einige wenige punktuelle Messungen über den Tag verteilt. Neue Sensoren messen den Zuckerspiegel weit über 1000 Mal am Tag. Die Sensoren speichern die Daten und senden sie an eine App, die Diabetiker herunterladen können. Auf dieser App sehen sie, wie sich ihr Zuckerspiegel im Lauf der letzten Stunden, Tage oder gar Monate veränderte. Zudem können in der App auch Grenzwerte eingestellt werden, die beim Über- oder Unterschreiten einen Alarm auslösen. Für Ärzte und Patienten entfällt so viel Aufwand. Die eingesparte Zeit kann für Patienten dann beispielsweise für eine Ernährungsberatung oder Ähnliches eingesetzt werden. Auch die Grösse des Sensors hat sich in den letzten Jahren geändert, vom Zweifrankenstück hin zum Zwanzigrappenstück. 

Bereits jetzt gäbe es gemäss Rudovich nicht-invasive Messmethoden. Diese dringen nicht in den Körper ein und zerstören dementsprechend auch kein Gewebe. Die Messung des Zuckerspiegels erfolgt in diesen Fällen beispielsweise über eine Art Fingerhut, der auf einen Finger gelegt wird und beispielsweise mit Laser den Wert feststellen kann, ganz ohne Nadel. Doch die nicht-invasiven Methoden sind noch nicht zugelassen.


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