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Selbstbedienungsladen gegen Foodwaste

Rüedu | Vor vier Jahren war «Rüedu» ein Start-up mit dem Ziel, in vielen Quartieren eine nachhaltige Einkaufsmöglichkeit gegen den täglichen und nächtlichen Hunger anzubieten. Heute ist der 24/7-Selbstbedienungsladen etabliert.

| Sonja Laurèle Bauer | Wirtschaft
Selbstbedienungsladen gegen Foodwaste
Start-up mit Vergangenheit und Zukunft. Foto: Rüedus/zvg

Die Idee hinter «Rüedu»: Lokale, regionale und vor allem saisonale Lebensmittel anzubieten. Die jeweiligen Quartierläden sind 18 Quadratmeter grosse, in Schüpfen gefertigte Holzcontainer, die sich ganz einfach per App öffnen lassen. Heute, nach nur knapp vier Jahren, gibt es in der Region Bern 26 solcher Hofläden – von Steffisburg, Grosshöchstetten und Worb über Münsingen, Belp, Bümpliz und die Berner Innenstadt bis nach Zollikofen.

Den Menschen Rüedu gibt es nicht. Er ist lediglich der Namensgeber des Start-ups und gleichzeitig das Gesicht der rund 150 Produzenten aus der näheren Region, die ihre Lebensmittel via «Rüedu» verkaufen können und dafür fair entlöhnt werden, was einen der wesentlichen Werte des KMU darstellt.

Fragen an den CEO

Nun startet «Rüedu» eine Crowdinvesting-Kampagne. Wie lässt sich das mit dem Image des Hofladens vereinbaren? Jürg Burri, Gründer und CEO des Unternehmens, gibt Auskunft.

Im Februar startete «Rüedu» ein Crowd-investing. Warum hat man sich für diese Finanzierungsmethode entschieden? Wie zufrieden sind Sie mit dem aktuellen Stand des Crowdinvesting?
Jürg Burri: Ein Crowdinvesting wurde bereits vor einigen Jahren besprochen und ins Auge gefasst. «Rüedu» bildet ein Netzwerk an lokalen Produzenten, Lieferanten und Partnern sowie Kundinnen und Kunden aus und rund um Bern. Es war uns immer ein Anliegen, «Rüedu», oder zumindest einen Teil davon, zurück in die Hände eben dieser Menschen zu geben, die das Netzwerk nutzen und es ausmachen. Dies geschieht dank dem Crowdinvesting, wo sich jede und jeder an diesem Netzwerk beteiligen kann.
Ebenso ist es ein Ziel der Aktion, den Bekanntheitsgrad von «Rüedu» weiter zu steigern und möglichst viele Menschen zu gewinnen, die sich mit einem Einkauf im «Rüedu» für einen bewussten und nachhaltigen Einkauf lokaler und saisonaler Produkte mit kurzen Transportwegen entscheiden.

Wofür wird das Geld aus dem Crowdinvesting verwendet?
Für den weiteren Ausbau von «Rüedu» in der Region Bern. Dazu gehören neue Läden, «Onboarding» neuer Produzenten sowie Investitionen in die Logistik und IT.

Was macht «Rüedu» nachhaltiger als andere Läden?
Wir setzen konsequent auf lokale Produkte und Erzeugnisse. Die Transportwege sind dadurch kurz und wir bieten ein saisonales Sortiment. Beides sind wichtige Faktoren, die zu einer ökologischen Nachhaltigkeit beitragen. Unser Fokus auf eine möglichst direkte Vermarktung der Erzeugnisse verbessert zudem die Wertschöpfung für die regionalen Produzenten, und wir bieten, wenn möglich und sinnvoll, Bio-Qualität an. Zudem setzen wir uns konsequent für die Verhinderung und Verringerung von Foodwaste ein.

Wie sieht die Strategie von «Rüedu» für die kommenden Jahre aus?
Wir decken mit «Rüedu» wichtige Bedürfnisse von Produzenten und Kunden ab und konnten uns dadurch über die letzten Jahre im Markt positionieren. Wir wollen «Rüedu» in Bern stärken und weiter etablieren. Weitere Expansionsschritte ausserhalb von Bern sind heute noch nicht spruchreif.

Was treibt Kunden zu «Rüedu»? Respektive, was hält sie eventuell fern?
Die Nachteile sind eventuell, dass «Rüedu» unbedient ist und es günstigere Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Doch die Vorteile überwiegen: Wir bieten lokale, frische Produkte von top Qualität an, haben ein breites Sortiment an Lebensmitteln; ein einzigartiges Sortiment, das sich von jenem im klassischen Retail unterscheidet. Und: «Rüedu» ist nah, im Quartier eben. Man ist rasch vor Ort und der Einkauf ist unkompliziert.


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