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Abwärme aus Kapselproduktion

Belp | Zusammen mit «Alupak» hat «Energie Belp» Anfang Mai die Abwärmenutzung beim Verpackungsbetrieb in Betrieb genommen. Dadurch werden bei der Nahwärmeversorgung Steinbach jährlich rund 230 Tonnen CO2 eingespart.

| Adrian Hauser | Gesellschaft
Menschen
Eröffnungsfeier: Andreas Zenz (CEO Alupak), Patricia Bumann-Kolb (Verwaltungsratspräsidentin Alupak), Benjamin Marti (Gemeindepräsident Belp), Sebastian Friess (Leiter Standortförderung Kanton Bern), Christelle Daven-Foucher (Head Of Procurement Nestlé Nespresso) und Marcel Bühlmann (Geschäftsführer Energie Belp). Bild: zvg

 «Energie Belp» und die Firma «Alupak» spannen zusammen. Anfang Mai wurde ein Abwärmenutzungsprojekt in Betrieb genommen, die Betreiber sprechen von einem Leuchtturmprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. «Alupak» produziert in der Nähe des Flugplatzes Belpmoos jährlich Milliarden von Kaffeekapseln. Dabei entsteht Wärme. Diese soll nun in die Heizzentrale der Nahwärmeversorgung Steinbach eingespiesen und genutzt werden. Gemäss den Betreibern spart man so 230 Tonnen CO2 pro Jahr. «Das Potenzial für eine Abwärmenutzung wurde bereits 2016 erkannt», sagt Marcel Bühlmann, Geschäftsführer von «Energie Belp». «Erste Projekt­ideen scheiterten an der wirtschaftlichen Darstellbarkeit des Vorhabens.» Mit der Realisierung und dem Ausbau des Wärmeverbunds Steinbach ab 2017 sei jedoch eine zentrale Voraussetzung für eine künftige Abwärmenutzung geschaffen worden. «Von 10 GWh, die wir durch unsere Produktion jährlich nutzen, können wir dank des gemeinsamen Projekts 2,5 GWh noch einmal verwenden, was ganzen 25 Prozent entspricht», fügt Andreas Zenz, CEO von «Alupak», hinzu.

Perimeter erweitern

Technisch musste gemäss Marcel Bühlmann im Fabrikationsgebäude der «Alupak» eine Wärmeauskoppelung errichtet werden. Zusätzlich wurde eine Wärmeverbindungsleitung zwischen Standort «Alupak» und den bestehenden Wärmeleitungen des Wärmeverbunds Steinbach gebaut. «Beide Unternehmen haben jeweils einen siebenstelligen Betrag investiert», führt Marcel Bühlmann weiter aus. «Energie Belp» will mit dem Vorhaben bereits vorhandene Wärmequellen nutzen sowie die Wärmeerzeugung mit Heizöl während Übergangs- und Spitzenlastzeiten in den Heizzentralen der Wärmeverbünde reduzieren oder gar ersetzen. Gleichzeitig will man den bestehenden Wärmeverbundperimeter erweitern. Grundsätzlich besteht gemäss Marcel Bühlmann in Belp ein hohes Potenzial für die Substitution fossiler Energieträger: «Wir wollen dort, wo es technisch und betriebswirtschaftlich möglich ist, den Hauseigentümern eine alternative, CO2-neutrale Wärmeenergiequelle mit hohem Komfort und hoher Versorgungssicherheit bieten.» «Energie Belp» war beim vorliegenden Projekt für die Projektierung und den Bau der Wärmeenergieleitung zuständig. «Alupak» hat ihrerseits das Projekt der technischen Wärmeauskoppelung aus ihren Produktionsanlagen verantwortet.  «Die ‹Alupak› wird vom Energieverbraucher zum Energielieferanten», sagte Benjamin Marti anlässlich der Eröffnungsfeier des Projektes. 

Weiterer Ausbau

Punkto Nachhaltigkeit steht für «Energie Belp» in erster Linie der weitere Ausbau des Wärmenetzes in die Industrie­zone Hühnerhubel im Fokus. Marcel Bühlmann sieht in Belp Potenzial für CO2-neutrale Wärme aus Holz und anderen Abwärmequellen. «Weiter sollen beide Wärmeverbünde Dorf und Steinbach leitungstechnisch verbunden werden, sodass auch Abwärme der ‹Alupak› ins Dorfzentrum geleitet werden kann.» Die Leitungsführung auf privatem Grund gestaltet sich gemäss Marcel Bühlmann allerdings schwierig.

«Energie Belp» ist ein regionaler Anbieter für Elektrizität, Wasser, Wärme und Kommunikation. Besitzer der Firma ist die Einwohnergemeinde Belp. Sie hat daher auch einen vertraglich definierten Leistungsauftrag zu erfüllen. Neben gesetzlichen Grundlagen muss sie die Grundsätze der Versorgungssicherheit und der Wirtschaftlichkeit berücksichtigen.


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